Die Banken und der Zusammenbruch der Biodiversität

Der erste Bericht legt die Rolle von Großbanken und Investoren offen, die durch ihre Finanzpolitik die Abholzung, den Verlust der biologischen Vielfalt und Rechtsverletzungen beschleunigen. Er zeigt auf, dass 307 Milliarden US-Dollar von bedeutenden Finanzinstituten in Produkte fließen, die Wälder gefährden, was eine weitreichende Zerstörung tropischer Wälder zur Folge hat.

Wetten auf den Zusammenbruch der biologischen Vielfalt

Da tropische Regenwälder einen erheblichen Teil der weltweiten terrestrischen Biodiversität beherbergen und entscheidend für die Klimastabilität sind, stellt ihre Bedrohung durch ausgedehnte Landwirtschaft und Holzeinschlag eine ernsthafte Gefahr dar. Trotz bekannter verheerender sozialer und ökologischer Auswirkungen unterstützt der Finanzsektor im Hintergrund die globale Entwaldung durch Finanzierung von Agrar- und Holzunternehmen.

Der auf der COP28 vorgestellte Bericht ‹Banking on Biodiversity Collapse› der Forest and Finance Coalition untersucht den Geldfluss in den Forstsektor von 300 Unternehmen aus sechs Sektoren, die in den Tropen für die meisten Entwaldungen verantwortlich sind: Rindfleisch, Palmöl, Zellstoff und Papier, Gummi, Sojabohnen und Holz. Er beschreibt, wie Banken und Investoren durch ihre Finanzierungen Entwaldung, Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Menschenrechtsverletzungen vorantreiben. Die Finanzbranche fördert durch unzureichend transparente Nachhaltigkeitsversprechen problematische Akteure und trägt so zum Artensterben bei.

Banken und Finanziers investieren Milliarden in die Waldzerstörung

Eine Untersuchung von über 100 Finanzinstituten ergab, dass Finanzströme in den sektor für waldgefährdende Rohstoffe überwiegend von Banken aus Brasilien, Indonesien, China, den USA und Japan stammen und 73 % der seit 2016 vergebenen Kredite ausmachen. Zudem haben diese Banken von Januar 2016 bis September 2023 mindestens 307 Milliarden US-Dollar verliehen, während institutionelle Anleger Anteile im Wert von 38 Milliarden US-Dollar halten.

Die Analyse offenbart, dass die Richtlinien der Finanzinstitute zur Risikominimierung für Wälder und Gemeinden unzureichend sind. Die Finanzierung erfolgt oft ohne notwendige Schutzmaßnahmen, was zu Abholzung und sozialen wie ökologischen Schäden führt. Fallstudien der Unternehmen JBS, Cargill, Royal Golden Eagle und Sinar Mas Group decken das von Banken unterstützte negative Kundenverhalten auf, darunter Landraub, Rechtsverletzungen und unerbittliche Abholzung. Trotz wachsender Beweise für die verursachten Schäden scheinen Banken und Investoren hochprofitable Geschäftsbeziehungen zu bevorzugen.

Systemische Lösungen sind notwendig, um den Zusammenbruch der Biodiversität zu stoppen. Der Finanzsektor muss seine Rolle bei der Umweltzerstörung anerkennen. Regierungen und Finanzinstitute müssen handeln, um die Klima- und Biodiversitätskrise anzugehen. Dieser Bericht fordert Regierungseingriffe und strenge Vorschriften im Finanzsektor zum Schutz von Gesellschaften und Ökosystemen.

 

Wir appellieren an Regierungen und den Finanzsektor, fünf Grundprinzipien zu befolgen: Biodiversitätsverlust stoppen, die Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften respektieren, einen gerechten Übergang fördern, Ökosystemintegrität sichern und sektorübergreifende Ziele abstimmen.

In einer Zeit, in der die Welt katastrophale Klimaeffekte erlebt und lebenswichtige Ökosysteme am Rand des Zusammenbruchs stehen, ist ein ‹Weiter wie bisher› keine Option mehr.

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